Aufzucht

Aufzucht


Zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin wird die Wurfkiste in unserem Welpenzimmer aufgebaut, damit sich die werdende Mutter mit der neuen Unterkunft vertraut machen kann. In diesem Zimmer darf die werdende Mama mit ihren Welpen für die ersten zwei Wochen ungestört bleiben, um sich in Ruhe um die Aufzucht kümmern zu können. Nur eine entspannte ruhige Mama kann die anstrengende, aufwendige, fürsorgliche und intensive Aufzucht und ihre Mutterrolle wahrnehmen. Ab dem Zeitpunkt der Geburt werden Mutterhündin und Welpen von uns intensiv rund um die Uhr begleitet und betreut. Die Wurfkiste steht in den ersten zwei Wochen direkt neben meinem Bett, um die Mutterhündin zu unterstützen und alles im Blick zu haben.  


 Die Geburt selbst überwachen wir natürlich gewissenhaft. Hierzu gehört die Kontrolle 


  • der Allgemeinverfassung der Hündin
  • der angemessenen Milchmenge
  • der Atemwege der Welpen
  • der korrekten Abnabelung
  • der Nachgeburt
  • der Ausscheidung der Welpen


Bei der Begutachtung der Welpen nach der Geburt werden Zeichnungsmerkmale, das Gewicht und Geschlecht dokumentiert. Ab diesem Zeitpunkt sind sie für uns kleine Individuen, die wir klar unterscheiden und ihnen erste Eigenschaften zuordnen können.
Unsere Tierärztin ist über den Wurftermin informiert und steht uns 24 Stunden bei Fragen oder Problemen zur Seite. Am Folgetag wird der Allgemeinzustand unsere Mutterhündin untersucht, um innenbefindliche Welpen oder Nachgeburten auszuschließen.


Für die Mutterhündin sind die nächsten Wochen anstrengend und aufwendig. Sie muss Milch produzieren und umsorgt die Welpen Tag und Nacht. In den ersten Tagen verlässt sie die Wurfkiste meist nur freiwillig, um selbst mal die nötigsten „Geschäfte“ zu erledigen. Einen entscheidenden Fokus bekommt in dieser Zeit die Allgemeinverfassung der Mutterhündin, die zusätzlich mit energiereichem Futter versorgt wird. Mehrmals täglich wird ihre Temperatur, ihre Milchleiste und ihr Allgemeinbefinden kontrolliert.

In den folgenden Wochen nach der Geburt, werden die Welpen täglich gewogen, um bei auftretenden Störungen zeitnah reagieren zu können. 

Ab der 2. Woche haben wir mit durchwachten Nächten und völlig übermüdet die ersten 14 Tage überstanden - nun verlagert sich unser Schwerpunkt allmählich. Circa ab der dritten Woche ist die Zeit, in der sich die Ohren und Augen öffnen und unsere Babys beginnen die Welt mit mehr Sinnen wahrzunehmen und zu erkunden. Dies bedeutet den Umzug vom Schlafzimmer in den Wohnbereich und eine schrittweise Erweiterung der Wurfkiste. Ab diesem Zeitpunkt gesellen sich die ersten Spielsachen dazu, an denen sich die Kleinen schon mal probieren können.
Ungefähr in dieser Zeit steht die erste Entwurmung für die Welpen an. 


 Auch die folgenden Wochen sind sehr intensiv. Der gesamte Tagesablauf ist an den kleinen Rackern orientiert und wir verbringen Stunden mit Versorgung, Kuscheln, Spielen, Prägungen und Beobachtungen. Ab diesem Zeitpunkt zeichnen sich langsam erste Charaktereigenschaften ab, deren genaue Beobachtungen es mir ermöglichen, gemeinsam mit den Interessenten den für sie passenden Charakter zu finden.

Je nach Konstitution der Hündin, der Milch und der Gewichtszunahme der Welpen füttern wir ungefähr ab Mitte/Ende der vierten Woche zu. Bei dem Zeitpunkt orientieren wir uns da an der Mutterhündin, da ihr instinktives Verhalten, den für uns richtigen Zeitpunkt definiert. Am Anfang ist dies eher eine Schlacht, aber die kleinen haben schnell den Dreh raus. Die tägliche Zufütterung wird allmählich von einmal auf fünfmal am Tag erhöht, um die Hündin zu entlasten und den Welpen für die Entwicklung genug Nährstoffe zukommen zu lassen. Die Welpen werden an verschiedene Nahrungsmittel gewöhnt wie z.B. Futter mit Quark, Joghurt oder Gemüse-/Obstbrei, Fleisch und Fertigfutterbrei, um die Akzeptanz verschiedener Angebote zu erhöhen und den Magen- Darmtrakt an die Verwertung verschiedener Nahrungsquellen zu gewöhnen.  


Die Sauberkeit und Hygiene ist für uns bei der Aufzucht ein weiterer wichtiger Baustein, um Krankheiten vorzubeugen. Ein Wurf Welpen produziert bei uns bis zur 8. Woche um die 100 Maschinen Wäsche.

Nach circa 4-5 Wochen wird der Tatendrang der Rasselbande so groß, dass unser bisheriger Auslauf  erweitert wird und die Babys - je nach Wetterlage - erste Erkundungen im Garten vornehmen. 


Für die Welpen errichten wir im Garten  einen Welpen-Abenteuerspielplatz, mit vielen verschiedenen Untergründen, Klettermöglichkeiten, Wippen/Wackelbrücke, Flatterbänder, Bällebad, Wassermuschel, Möglichkeiten zum Buddeln/Verstecken und Vielem mehr. So werden die Kleinen auf die große Welt vorbereitet. Im Freien können sie sich so richtig entfalten, spielen, raufen und Neues entdecken. 


Eine angemessene Gewöhnung an verschiedene Alltagsgeräusche und Umweltreize nimmt in dieser Zeit einen großen Schwerpunkt ein.

Nach der 4. Lebenswoche steht unser Haus in angemessenem Maß offen für regelmäßigen Besuch, um die Welpen kennen zu lernen, mit ihnen zu kuscheln und zu spielen.
Bei all dieser Abwechslung achten wir streng darauf, dass die Welpen in ausgiebigen Ruhephasen entspannen und gedeihen können. 

Unsere kleinen Wusels machen in dieser Zeit ihre ersten Autofahrten, tragen wechselweise Halsband und Geschirr und sammeln die ersten Erfahrungen, an der Leine geführt zu werden. 


Nach der achten bis neunten Woche, je nach Entwicklungsstand, sowie der ersten Impfung, Microchip und Abnahme durch den Zuchtwart, können die Welpen dann in ihre neuen Familien umziehen. 

Ab diesem Zeitpunkt, auch schon vorher, stehe ich den neuen Familien in jeglichen Fragen, wie beispielsweise zur Erziehung oder Pflege, ein Beardie-Leben lang zur Seite.  

Auch bei Wurftreffen kann ein bereichernder Austausch stattfinden. 

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