Ich werde manchmal gefragt: „Ist der Beardie ein guter Anfängerhund?“
Die Beantwortung dieser Frage fällt mir immer etwas schwer, da neben den erzieherischen Aufgaben, auch viele pflegerische Tätigkeiten und Herausforderungen auf die zukünftigen Frauchen und Herrchen warten. Darüber sollte man sich bei der Anschaffung eines Langhaarhundes vorher bewusst sein.
Fragt man zehn Beardie Züchter, erhält man zur Pflege wahrscheinlich auch zehn Meinungen und Pflegeansätze.
An dieser Stelle möchte ich daher mal beschreiben, was aus meiner 20-jährigen Beardie-Erfahrung zur Pflege dazu gehört und wie ich diese umsetze.
Im Speziellen gehört zur Pflege des Beardies Folgendes:
Zur Bearbeitung der Krallen nutze ich folgendes Werkzeug:
Ich schneide zunächst mit der Krallenzange die Längen ab und feile sie dann mit einer Nagelfeile für Kunstnägel rund und beseitige dabei eventuell entstandene Splitterungen. Auf diese Weise kann man auch noch etwas Länge wegnehmen, ohne dass das Leben verletzt wird.
Bei dem Beardie wachsen innerhalb des Gehörganges Haare, die ab einer bestimmten Menge und Ausprägung dazu führen, dass sich der Beardie vermehrt am Ohr kratzt – meist merkt man dies an Verfilzungen hinter dem Ohr. Dies kann auch zu Entzündungen des Gehörganges führen, was bei einer entsprechenden Pflege unwahrscheinlich ist. Aus diesem Grund halte ich es für nötig, im Gehörgang wachsende Haare heraus zu zupfen. Dafür nutze ich eine abgerundete Pinzette.
Bevor ich mit dem Zupfen beginne, spüle ich das Ohr mit einem handelsüblichen Ohrreinige aus und putze den herausgeschüttelten Dreck mit einem Tuch aus dem Ohr, so dass dieses wieder trocken und schmutzfrei ist. Anschließend arbeite ich mich von der äußeren Ohrmuschel mit der Pinzette und den Fingern zupfend in das Innenohr vor, bis der Gehörgang wieder frei von Haaren ist. Nach diesem Vorgang spüle ich das Ohr zur Beruhigung nochmal mit einem Kamillenohrreiniger.
Der Beardie besitzt 2 Fellarten: Unterwolle (weich) und Deckhaar (harsch/fest). Die weiche Unterwolle verfilzt eher, daher ist es für mich immer maßgeblich, diese auf das Nötigste zu reduzieren, aber ohne dabei das Deckhaar, das die Länge bringt, zu schädigen.
Beginne ich an dieser Stelle mal mit dem Werkzeug:
Maxi-Pin Langhaarbürste
Mein Allrounder ab der 6. Woche für das ganze Beardieleben ist die Maxi-Pin Langhaarbürste für langes Fell.
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Entwirrungsstrigel Mini
Die drehende Zinken und die Form ermöglichen ein gutes Entwirren von entstandenen Verfilzungen. Durch die dreieckige Anordnung der Zinken, ist sie besonders gut für die Beine geeignet.
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Aktivet-Bürsten
Diese Bürsten gehören zu den Ferraris meiner Bürstensammlung auf Grund ihres Anschaffungspreises. Sie sind für mich aber in der Pflege nicht mehr weg zu denken.
Tuffzapper-Coater
(lila-rot)
Diese Bürste nutze ich in beiden erhältlichen Breiten (4,5 cm und 9 cm). Mit der roten Seite lassen sich Verfilzungen fellschonend und einfach herausarbeiten. Die lila Seite ist ein Allrounder. Die kleine Bürste nutze ich für den Kopf, die Beine, Pfoten, Achseln und den Bauch. Die große Bürste findet bei flächigeren Bereichen wie Rücken und Seiten Verwendung.
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Undercoater
(silber-rot)
Diese Bürste habe ich nur in der breiten Variante. Sie eignet sich super für das Finish und Lösen der letzten Wolle im Fell.
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Kamm
mit rotierenden Zinken
Durch die rotierenden Zinken arbeitet dieser fellschonend und es lassen sich Verfilzungen grob lösen. Besonders gut lässt er sich an den Beinen, Kopf und Füßen einsetzen.
Feiner Kamm mit festen Zinken
Dieser ist gut zum Nacharbeiten. Sind die Vorarbeiten gut umgesetzt, gleitet dieser durch das Fell und holt den „Rest“ heraus. Besonders gut und wichtig finde ich den Einsatz an den Pfoten und dem Bart. Mit diesem Werkzeug bekommt man auch die Zehenzwischenräume filzfrei.
Unterwollrechen
Dieses Werkzeug ist gerade in den ersten zwei Lebensjahren regelmäßig im Einsatz. Wenn das vorhandene Deckhaar schonend vorgebürstet ist, lässt sich mit diesem Werkzeug die Unterwolle super raus arbeiten.
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Pflegespray
Beim Bürsten besprühe ich das Fell vorher und auch währenddessen mit etwas Pflege, um das Deckhaar zu schützen und möglichem Fellbruch vorzubeugen. Dafür nehme ich dieses Konzentrat, das ich mir mit Wasser in einer Sprühflasche anmische.
Einige Beardies neigen im Laufe der Zeit zur Bildung von Zahnbelag und Zahnstein. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Beardie auch an die Zahnpflege langsam und frühzeitig zu gewöhnen. Für den Anfang nutze ich dafür eine weiche Zahnbürste. Sollten sich Beläge bilden, entferne ich diese mit dem entsprechenden Werkzeug.
Dabei ist es wichtig nicht über den Zahn zu kratzen, denn dies beschädigt den Zahnschmelz. Den Zahnstein hebele ich quasi nur ab. Wenn die Hunde damit vertraut sind, nutze ich für das Entfernen von Zahnstein auch diesen Ultrasonic Zahnreiniger:
Die Pfoten sollten regelmäßig gründlich ausgebürstet –gekämmt werden. Gerade in der Zeit der Grannen, arbeiten sich diese durch verfilztes Fell und so dann auch in und unter die Haut. Die Ballenzwischenräume schneide ich meist sehr kurz frei, da sich so weniger Schmutz darin verfängt und sich bildende Verfilzungen schmerzhaft auf jeden Gang auswirken. Die Zwischenräume schneide ich – so ca. alle 4-6 Wochen- mit einer kleineren Friseurschere frei.